Jetzt sind wir in Japan in den besonderen Tagen des Allerseelenfestes (Obon), wo die Seelen der Verstorbenen zur Erde zurückkehren und einige Tage unter uns weilen (13. – 16. August).
Gestern war der „Victory over Japan Day“, für uns der 73.Tag der Kapitulation, und bei der jährlichen Gedenkzeremonie in Tokio hat der Kaiser Akihito tiefe Reue über die Taten seines Landes im 2. Weltkrieg geäussert. Seine Worte standen im Kontrast zu der Sprache vom Ministerpräsident Shinzo Abe, die keinen Ausdruck des Bedauerns enthielt.
Das japanische Wort „Hansei“ wird als „Reue“ übersetzt, was auch richtig ist. Andrerseits bedeutet es auch Reflexion, auf sich selbst Zurückblicken und Nachdenken. Das hinterließ mir den Eindruck, dass der Kaiser sich immer um Selbsterkenntnis des Volkes bemüht hat.
Es waren diese seine letzten Worte bei dieser Gedenkfeier, da er im April 2019 abdanken wird.